Alltägliche Absurditäten (Mai 2023)

„Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.“ Eugene Ionesco

Ab 2020 war der Alltag der meisten Menschen in Deutschland durch vielerlei Maßnahmen und Handlungsvorschriften geprägt. Unser Leben wurde plötzlich überwacht und kontrolliert und die Eingriffe gingen tief in unsere Selbstbestimmung. Dabei wurde oft behauptet, dass „die“ Wissenschaft zu „den“ Maßnahmen geraten hat. Das sehe ich anders, es gab genug kritische Stimmen, die zu jedem Zeitpunkt von 2020 bis 2023 jede einzelne Maßnahme hinterfragt haben und auf die negativen Auswirkungen hinwiesen. Sie wurden lediglich nicht beachtet oder falls doch vereinzelt Kritiker*innen zu Wort kamen, wurden Ihre Ansichten bei Diskussionen schnell vom Tisch gewischt. Dadurch ist in meinen Augen leider auch sehr viel Mitmenschlichkeit verloren gegangen. Es hat sich in zahlreichen Alltagssituationen gezeigt.


„Warum?“ Frei erfundene Dialoge aus absurden Zeiten von Kirstie Handel

Die Parkbank

Polizist: Auf der Parkbank sitzen ist verboten.
Passant: Aber warum?
Polizist: Das schützt sie und ihre Gesundheit.
Passant: Aber ich habe keinen Balkon und heute scheint endlich die Sonne. Mir geht es den ganzen Tag zu Hause nicht so gut.
Polizist: Auf einer öffentlichen Bank sitzen ist leider verboten. Gehen Sie bitte nach Hause!

Der Spielplatz

Polizist: Auf dem Spielplatz zu spielen ist verboten.
Kind: Aber warum?
Polizist: Das dient Dir und Deinem Schutz.
Kind: Aber wenn ich den ganzen Tag zu Hause bin, ist Mama immer so wütend.
Polizist: Geh nach Hause!


Tag der offenen" Tür

Aufgrund der aktuellen Coronalage müssen wir die Eintrittsvoraussetzungen anpassen. Es gilt die 2G-Regel für die Erwachsenen! Bitte den Personalausweis mitführen. Das Betreten des Schulgebäudes ist nur mit medizinischer Maske erlaubt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Es wird zur Kontaktverfolgung eine Anwesenheitsliste / Luca-App geführt.


Ein Vater ruft in der Schule an und sagt: Wir interessieren uns für einen Platz an ihrer Schule für unseren Sohn. Wäre es auch möglich mit einem negativen Test zum Tag der offenen Tür zu kommen?

Eine Mitarbeiterin der Schule antwortet: Nein das ist nicht möglich, es dürfen nur geimpfte Erwachsene das Schulhaus am Tag der offenen Tür" betreten. Ungeimpfte Erwachsene dürfen wir nicht auf das Schulgelände lassen. Einen schönen Tag noch.

Vater schluckt, er denkt sich: Warum machen die das?

Er hat nicht die Kraft zu widersprechen und sagt: Danke Ihnen auch einen schönen Tag.

Er versucht seinen Sohn zu überreden mit anderen geimpften Eltern zum Tag der offenen Tür zu gehen. Der Sohn will nicht, er ist sauer, weil seine Eltern sich nicht impfen lassen und seine Freunde, die das jetzt wissen, nicht mehr mit ihm spielen.

In der Bahn

Fahrkartenkontrolleur: Tragen Sie sofort eine Maske!
Fahrgast: Aber warum?
Kontrolleur: Damit schützen sie sich und andere.
Fahrgast: Aber warum? Ich bin nicht krank und das Kind freut sich so, wenn ich es anlächle. Schauen sie wie es lacht, es sieht doch so selten fremde Gesichter.
Kind gluckst, Mutter nickt.
Kontrolleur: Sie ziehen jetzt sofort ihre Maske über die Nase, sonst bin ich gezwungen Sie bei der nächsten Station an die frische Luft zu setzten.
Fahrgast: Ich kriege so schlecht Luft unter der Maske, mir wird dann ganz schummerig.
Kontrolleur: Haben Sie ein Attest?
Fahrgast: Nein.
Kontrolleur: Dann kann ich darauf leider keine Rücksicht nehmen. Ich halte mich auch nur an die Regeln.
Fahrgast zieht die Maske auf und weint.
Das Kind fragt: Warum weint der nette Mann?
Mutter: Weil er sich nicht an die Regeln gehalten hat.

Im Testzentrum

Ab sofort gilt 3G am Arbeitsplatz und in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, bei den Testzentren bilden sich lange Schlangen.

Eine Frau, die gerade getestet wird, schreit laut vor Schmerz: Nicht so fest, nicht so fest!
Mitarbeiterin des Testzentrums sagt: Jetzt stellen sie sich doch nicht so an. Das ist kein Schülertest hier.
Die Leute, die noch Schlange stehen, hören das und blicken ängstlich um sich.
Die Frau, die gerade getestet wurde, geht mit tränenden Augen aus der Kabine.
Eine Frau, die noch wartet, tritt aus der Warteschlange heraus und geht zu einem Mitarbeiter des Testzentrums: Warum wurde der Frau gerade so weh getan? Ich möchte nicht von dieser Person, die gerade den Test gemacht hat, getestet werden.
Die Frau, die den Test durchgeführt hat, schaut aus der Kabine: 4 cm in jedes Nasenloch. Das ist die neue Vorschrift. Aber Sie können gerne von meiner Kollegin getestet werden. Aber wir halten uns beide gleichermaßen an die Regeln.
Kollegin 2 nickt: Kommen Sie bitte zu mir.
Frau lässt sich testen, sie empfindet einen stechenden Schmerz während des Tests. Sie spürt den Schmerz noch den ganzen Tag.

Beim Bäcker

Draußen regnet es in Strömen. Ein Mann nimmt seine Bestellung entgegen und sagt: Merci, danke vielmals und schönen Tag. Dann unterbricht er sich selbst: Oh, aber darf ich das bei dem schlechten Wetter überhaupt wünschen oder muss ich davor erst die Behörden fragen?
Bäckerin lacht: Hier in Deutschland muss man immer besser die Behörden fragen, bevor man was macht!
Weitere Kunden nicken zustimmend und lachen. Allgemeine Heiterkeit.

Das Krisentelefon

Eine Mutter ruft beim Krisentelefon an, ihr Kind sitzt vor dem Fernseher.
Mitarbeiterin: Schönen guten Tag. Hier das Krisentelefon, wie kann ich Ihnen helfen?
Mutter schluchzt und spricht stockend: Ich bin eine alleinerziehende Mutter eines 5 jährigen Sohnes und ich kann nicht mehr. Wir sind jetzt schon das vierte Mal in Quarantäne und ich packe das nicht mehr. Warum muss das ständig sein? Wir haben nur eine kleine Wohnung, keinen Garten, keinen Balkon und ich drehe durch. Mein Sohn ist kerngesund, er hat einen großen Bewegungsdrang und ich muss mit ihm raus. Warum ist die Quarantäne nur so schrecklich lang?
Mitarbeiterin: Das muss sehr schwer für Sie sein. Wir bekommen viele solcher Anrufe. Ich habe selbst zwei Kinder und ich verstehe wie sie sich fühlen.
Mutter: Das muss aufhören. Ich kann nicht nochmal mein kerngesundes Kind zu Hause einsperren.
Mitarbeiterin: Wo ist Ihr Sohn jetzt?
Mutter: Vor dem Fernseher. Ich weine seit einer halben Stunde, ich will nicht, dass er mich so sieht. Ich kann nicht mehr.
Mitarbeiterin: Das tut mir sehr leid.
Mutter: Bitte kann die Quarantänezeit für Kinder verkürzt werden? Ich spüre, wenn mein Sohn krank ist, dann wird er sehr anhänglich. Er ist nicht krank.
Mitarbeiterin: Können Sie ihn freitesten?
Mutter: Erst in 8 Tagen. (sie weint heftiger). Wie soll ich das noch 8 Tage aushalten? Das Gesundheitsamt hat gesagt, dass sie Stichproben Kontrollen machen, ob wir auch wirklich zu Hause sind.
Mitarbeiterin: Haben Sie jemanden mit dem sie sprechen können, außer mir?
Mutter: Nein. Die meisten finden den Schwachsinn gut. Sie sagen, dass Kinder Pandemietreiber sind, obwohl das gar nicht stimmt (sie schluchzt heftiger) oder sie haben einen eigenen Garten, wo sie die Kinder rennen lassen können.
Mitarbeiterin: Als Mutter habe ich volles Verständnis für Ihre schwere Situation. Es gibt viele denen es auch so geht.
Mutter beruhigt sich: Danke für Ihre Hilfe.
Mitarbeiterin: Rufen sie jederzeit wieder an.
Mutter: Danke, es ist schön mit einem Menschen zu sprechen, der einen versteht.
Sie legt auf und weint erneut
Sohn kommt ins Zimmer: Mama, was ist mit Dir? Mit wem hast Du telefoniert? Warum weinst Du?
Mutter: Ach mein Schatz. Mir geht es heute nicht so gut.
Sohn: Mama, ich habe dich lieb, ich verspreche Dir ich mach keinen Quatsch in der Garantäne, damit du nicht traurig bist und ich huste auch immer in den Arm, damit wir nicht krank werden und meine Hände wasche ich auch, wenn Du es sagst.
Mutter umarmt ihren Sohn: Ach mein Schatz, mein allerliebster Schatz. Das brauchst Du doch alles gar nicht.

Nachts geht sie trotz Quarantäne mit ihrem Sohn spazieren, sie hält ihn an der Hand und weint vor Glück, weil ihr Sohn sich so freut, den Wind zu spüren und nachts draußen zu sein. Gleichzeitig hat sie Angst, dass sie gesehen werden. Sie hat Glück, niemand hat sie gesehen. Die Strafzahlung wäre viel Geld für sie. Wie erwartet hat ihr Sohn kein Corona und der Test am Tag 14 ist negativ.

Die Mutter schreibt in ihr Tagebuch: Das 4. Mal Quarantäne überstanden. Das 4. Mal negativ. Das schlimmste war der tägliche Wutausbruch von meinem Schatz. Er ließt sich jedes Mal kaum beruhigen und sagt, dass er nie mehr in den Kindergarten will, weil er Angst vor den Tests hat und dass ein Pooltest wieder „positiv“ sein könnte und er dann wieder in „Garantäne“ muss. Er ist richtig aggressiv geworden und hat mich gehauen. Er denkt übrigens das Wort „positiv“ ist was schlechtes. Er erschrickt richtig, wenn ich das Wort in einem anderen Zusammenhang verwende. Ich möchte, dass das endlich aufhört und er ein normales Kinderleben führen kann. Das Beste war mein nächtlicher Mutausbruch mit meinem Schatz draußen in der Nacht. Ich hoffe uns hat niemand gesehen und uns gemeldet.

Ausgangssperre

Polizist: Ab 22:00 Uhr gilt eine Ausgangssperre.
Spaziergänger. Aber warum?
Polizist: Damit schützen Sie sich und andere. Sie dürfen nur wegen einem triftigen Grund nach draußen gehen.
Spaziergänger: Aber hier ist doch sonst niemand. Und ich muss mal raus, mir fällt zu Hause die Decke auf den Kopf.
Polizist: Wenn Sie einen Hund haben, dürfen Sie raus.
Spaziergänger: Aber ich habe keinen Hund. Ich lebe ganz alleine.
Polizist: Dann muss ich jetzt leider Ihre Personalien festhalten.
Spaziergänger: Aber warum?
Polizist: Vorschrift ist Vorschrift.

Zwei Haushalte

Drei Personen gehen spazieren.
Polizistin kommt auf sie zu: Es dürfen sich seit heute nur Menschen aus zwei Haushalten treffen.
Person 1: Aber warum ?
Polizistin: Die Inzidenz ist über 100. Also wer ist hier aus welchem Haushalt?
Mann und Frau geben sich als Paar zu erkennen und sagen: Also, wir sind eine Infektionsgemeinschaft (beide lachen) und das ist unsere ehemalige Mitbewohnerin. Sie hat jetzt einen eigenen Haushalt. (alle drei lachen)
Polizistin zu Paar: Beweisen Sie, dass Sie aus einem Haushalt sind!
Paar küsst sich und sagt: Beweis genug? (beide lachen)
Polizistin zu Paar: Sie könnten auch aus zwei Haushalten kommen und sich nur alibimäßig küssen. Wer von Ihnen wechselt die Bettwäsche?
Mann: Äh was geht Sie das an?
Polizistin: Ich muss nur überprüfen, ob Sie beide tatsächlich einem Haushalt sind.
Frau: Das mache meistens ich, stimmt's Schatz?
Mann: Hm, aber das darf die gar nicht fragen.
Polizistin: Die Frage dient nur Ihrem eigenen Schutz. Aber wieso machen nur Sie den Haushalt und er nicht? Eine moderne Ehe scheinen sie nicht gerade zu führen. Sie können weiter.
Mann: Was ist das nur für eine Welt, die einem auch noch vorschreiben will, wer die Bettwäsche wechselt?!
Frau zu ihrem Mann: Jetzt höre doch mit der Diskussion auf. Es ist halt ein gefährliches Virus unterwegs, da muss sie das halt fragen.
Ehemalige Mitbewohnerin: Ja genau!
Mann. So ein Quatsch, das muss kein Mensch fragen.
Frau: Jetzt reg' dich doch nicht schon wieder so auf. Wenn sich alle an die Regeln halten, ist es doch bald überstanden.
Ehemalige Mitbewohnerin: Ja genau!
Mann: So ein Blödsinn, wenn wir uns anfangen an unsinnige Regeln zu halten, ist gar nichts überstanden.
Frau: Mir reicht's mit Dir, ich gehe jetzt ohne dich spazieren.
Mann: Ja gute Idee, ich gehe auch lieber alleine spazieren.
Ehemalige Mitbewohnerin zu Frau: Ich komme mit Dir mit.
Frau: Okay.
Polizistin ruft: Sie haben noch eine Stunde, spazieren gehen ist ab heute nur bis 22:00 h erlaubt. Dann ist Ausgangssperre. Streit ist übrigens kein triftiger Grund die Wohnung länger zu verlassen!

Ungeimpft in der Antifa

Ein Gründungsmitglied der Gruppe kommt ins autonome Zentrum.

Da hängt ein Schild mit der Aufschrift: Ab sofort wird allen die Tür vor der Nase zugeschlagen, die sich nicht impfen lassen wollen: Nur noch Geimpfte und Genese (und PCR-Getestete, die sich nicht impfen lassen können) haben Zutritt. Seid solidarisch und lasst euch impfen!

Gründungsmitglied geht rein: Hey, was soll das. Warum hängt da dieses Schild?
Antifa 2: Wir haben das gestern im Plenum beschlossen, wir machen von unserem Hausrecht Gebrauch.
Gründungsmitglied: Seid ihr noch bei Trost? Es gilt doch 3G und was heißt hier „unser Hausrecht“? Das ist auch mein Haus. Ohne mich gäbe es das hier gar nicht. Und ich habe euch doch gesagt, ich warte noch ein bisschen mit der Impfung. Ich habe nen negativen Test dabei.
Antifa 3: Wenn Du dich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kannst, brauchst du nen PCR Test.
Gründungsmitglied: Hey Leute, der kostet um die 70 €, ich habe keine Kohle, das wisst ihr doch.
Antifa 4: Ja auch wenn du einen PCR Test hättest, lassen wir dich nicht rein! Weil du dich impfen lassen kannst, Arschloch! Unsolidarischer Impfverweigerer!
Gründungsmitglied: Spinnst Du! Warum redest Du so mit mir?
Antifa 5 kommt dazu: Recht hat er. Wir lassen keine Nazis hier rein.
Gründungsmitglied: Leute ich bin doch kein Nazi. Ich bekämpfe doch die Nazis, ich habe das doch hier alles gegründet.
Antifa 4: Wer sich nicht impfen lässt, ist ein Nazi, geh' zu Deinen Querdenkerdemos, hier kommst Du nicht mehr rein.
Gründungsmitglied: Wir haben doch zusammen die Aktion „Kein Mensch ist illegal“ gemacht. Wir finden doch es spielt keine Rolle wer welchen Pass hat und jetzt kontrolliert ihr Ausweise?! Was ist mit euch passiert? Es gibt auch Fälle von Nebenwirkungen, das habe ich euch doch schon gesagt. Und meiner Mutter ging's voll Scheiße nach der Impfung, deswegen warte ich noch ein bisschen. Jetzt lasst mich rein und lasst uns reden. Von Mensch zu Mensch.
Antifas stellen sich vor ihn auf: Wir lassen keine Ungeimpften hier rein. Du Scheiß Corona Leugner!
Gründungsmitglied: Aber ohne mich gäbe es doch dieses autonome Zentrum hier gar nicht. Ihr könnt mich doch jetzt nicht aussperren. Ich habe hier wochenlang den ganzen Laden renoviert. Auch Geimpfte können sich untereinander anstecken.
Gruppe Antifas formieren sich vor ihn mit großer selbstgebastelter Spritze und rufen im Chor: Wir impfen Euch alle! Wir impfen Euch alle!
Gründungsmitglied: Hey, hört auf!
Gruppe Antifas treten noch einen Schritt näher und rufen: 2G- Nachweis, sonst Ende der Diskussion. Hau ab, hau ab! Scheiß Querdenker-Nazi!
Gründungsmitglied rennt weg

Kurze Zeit später auf Facebook: Trotz strenger 2G-Kontrollen, gab es bei unserer Party einen Corona-Ausbruch. Bitte informiert alle, die da waren. Stay safe und geht euch boostern! Eure solidarische Antifa

Die Therapie

Therapeutin: Guten Tag.
Patientin: Guten Tag.
Therapeutin: Kommen Sie bitte herein, ich muss Sie jedoch bitten einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Patientin zieht Maske an, zieht ihre Jacke aus und hängt sie an die Garderobe
Therapeutin: Auf ihrem Platz können sie dann den Mund-Nasen- Schutz ausziehen.
Patientin: Wie in der Schule. Ich bin Lehrerin. Ich soll die Kinder auch ständig daran erinnern eine Maske zu tragen, dabei sind die Masken von denen total dreckig, voller Tomatensauce und sonstwas. Und Kinder werden durch Corona meistens nicht schwer krank, ich habe keine Risikopatienten in der Klasse. So ein Zirkus den ganzen Tag.
Sie setzt sich und legt Maske ab.
Therapeutin: Bin gleich bei Ihnen. Ich mache nur kurz das Fenster auf.
Patientin fröstelt, sie steht auf und will ihre Jacke holen.
Therapeutin sagt: Bitte ziehen Sie ihren Mund-Nasen-Schutz an, wenn Sie aufstehen.
Patientin schluchzt: Wie in der Schule. Wir werden alle behandelt wie kleine Kinder.
Sie weint und sagt: Jetzt ist meine Maske nass, jetzt bringt sie eh nichts mehr.
Therapeutin: Ziehen Sie sie bitte dennoch auf. Ich hole Ihnen ein Taschentuch.
Zieht nasse Maske an, holt Jacke, setzt sich an den Platz.
Therapeutin gibt ihr ein Taschentuch. Patientin zieht Maske aus, schnäuzt sich und schluchzt weiter.
Therapeutin setzt sich und nimmt Maske ab: So was führt Sie zu mir?
Patientin: Ich kann nicht mehr. Ich bin Lehrerin geworden, weil ich den Kindern etwas beibringen möchte für ihr Leben, ihnen eine schöne Schulzeit ermöglichen und nicht, um sie den ganzen Tag zu zwingen irgendwelche dämliche Sachen zu tun. Hände desinfizieren. Abstand halten. Maske tragen. Sogar mit Maske Sport machen. Ständig lüften, dass sich alle erkälten. Jetzt muss ich auch noch solche absurden Tests mit denen durchführen. Ich bin doch kein Arzt. Pool-Tests. Damit die Schulen offen bleiben. Das sollte doch selbstverständlich sein. Und heute wurde mir verkündet, dass ich ihnen auch noch so ein neues Kinderbuch vorlesen soll um Ihnen die AHA Regel einzubleuen. AHA: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske! Der tolle Titel des Buchs: AHA-Ein Mitmachbuch für Corona-Prinzessinnen und COVID-19-Ritter. Das ist erstens voller Rollen-Klischees und zweitens sagt es ihnen nur, dass sie sich nicht berühren sollen. Kinder müssen sich aber gegenseitig berühren dürfen, sich mit allen Sinnen erleben dürfen, sonst gehen sie kaputt.
Therapeutin: Ich sehe Sie stecken in einer Krise.
Patientin schluchzt lauter: Ja vermutlich. Und jetzt soll ich mich auch noch impfen lassen. Ich möchte das nicht.
Therapeutin: Hm-... warum möchten Sie das nicht?
Patientin: Weil es bereits Fälle von schlimmen Nebenwirkungen gibt, weil die Wirkung nicht lange anhält und weil ich es nicht richtig finde, dass alle dazu gezwungen werden.
Therapeutin: Nun gut, es ist eine Impfpflicht im Gespräch.
Lehrerin schluchzt: Ich weiß. Ich träume schon dauernd von Spritzen, die auf mich zukommen. Was kann ich tun? Ich will das nicht!
Therapeutin: Vielleicht informieren Sie sich sachlich über die Impfung und nicht nur in den sozialen Medien, es wird viel Falsches berichtet. Und dann nehmen Sie am besten Biontech. Damit haben alle meine Patienten, Bekannte und Freunde  von mir nur sehr gute Erfahrungen gemacht.

Patientin steht auf und verlässt die Praxis.

Ende der Durchsage:

Durchsage: Bei der Bahn gelten ab sofort die 3G-Regeln, bitte beachten Sie, dass sie bei ihrer Bahnfahrt entweder geimpft, genesen oder getestet sein müssen.
Mensch ruft: Aber warum?
Durchsage: Halten Sie außerdem den Mindestabstand ein und tragen Sie einen Mund-Nasen Schutz!
Mensch: Warum?
Durchsage: Stellen Sie keine Fragen, halten Sie sich an die Verordnung! Die Verordnung dient ihrem eigenen Schutz.
Mensch ruft: Aber warum? Warum?
Durchsage: Die Verordnung schützt die Schwachen der Gesellschaft.
Mensch: Ich bin schwach.
Durchsage: Wer schwach ist, entscheidet die Verordnung.
Mensch schreit: So ein Schwachsinn! Wie kann das denn eine Verordnung entscheiden, die kennt mich doch gar nicht.
Durchsage: Ohne Verordnung ist das Leben zu gefährlich.
Mensch: Aber warum? Mit welcher Begründung?
Durchsage: Die Begründung für die Verordnung ist die Verordnung. Ende der Durchsage.

Und dann?

Nach drei Jahren werden einige politischen Entscheidungsträger*innen sagen, dass die ein oder andere Maßnahme zu weit ging, aber man habe es halt nicht besser gewusst. Hier widerspreche ich laut und deutlich. Das Leid der betroffenen Personen wurde in Kauf genommen, um die Kontrolle über die Bevölkerung zu behalten. Die stark verunsicherte und verängstigten Mitmenschen, haben dabei ihre ihnen zugeschriebene Rolle der „Kontrolleure“ oft angenommen. Es wurde ihnen als einzig möglicher Weg aus der Pandemie zu kommen „verkauft“. Es wurden keine Alternativen angeboten oder umsichtigere Wege gewählt, die ein friedlicheres Zusammenleben ermöglicht hätten wie beispielweise sich selbstbestimmt für oder gegen eine Impfung zu entscheiden oder selbst eine Risikoabwägung im Bezug auf das Einhalten von „Maßnahmen" zu treffen. Durch den politisch harten Ton gegen Andersdenkende, hat ein großer Teil der Bevölkerung ihren Mitmenschen misstraut und ihnen ein verantwortungsvolles Verhalten abgesprochen. Wenn es zu keiner ernsthaften und grundlegenden Aufarbeitung kommt, wird die Gesellschaft gespalten bleiben.

 
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